Vorbemerkung

Der Aufbau von Links zu Ihrer Website ist immer schwieriger geworden. Unternehmen im B2B-Umfeld, die eher an andere Unternehmen als an Endverbraucher verkaufen, haben es besonders schwer, relevante Backlinks für ihre Websites zu erhalten. Sie bedienen eine kleine Zielgruppe, die nur selten von Blogging-Enthusiasten oder Social-Media-affinen Fans getragen wird.

Die gute Nachricht: B2B-Websites benötigen im Allgemeinen auch weniger Links für eine gute Position in den Suchergebnissen als Websites, die den B2C-Markt bedienen. Hier können auch Links mit weniger Gewicht durchaus den Ausschlag geben, besser bei Google sichtbar zu sein. Natürlich gibt es noch viele weitere Faktoren, die Ihr Ranking beeinflussen, aber Links sind neben Inhalten und Nutzerverhalten derzeit die relevantesten.

Anzeigen

Google Ads, die Anzeigen, die Sie über den Google-Suchergebnissen sehen, bringen Ihnen natürlich nichts für die Suchmaschinenoptimierung. Ich werde das häufiger gefragt. Google ist in diesem Punkt unbestechlich.

Ich kann Ihnen auch nicht empfehlen, im großen Stil Backlinks über fiverr.com (30 Links für 5 US$) o. a. zu kaufen. Hierbei entstehen unnatürliche Linkprofile, die Google häufig zu einem späteren Zeitpunkt durch eine sog. „Penality“ bestraft. Ich hatte bereits ein paar Kunden, deren Websites daran gelitten haben. Und da wieder herauszukommen, ist aufwendig.

Warum also Anzeigen? Suchen Sie sich Websites, die Foren oder Blogs betreiben, die thematisch in der Nähe zu Ihrem Angebot liegen. Schalten Sie dort langfristig mit einem kleinen Werbeformat eine Anzeige, die auch als solche gekennzeichnet ist.

Wettbewerber

Im Internet ist ja Vieles transparent, so auch das Backlinkprofil Ihrer Wettbewerber. Überprüfen Sie mit einem Tool, welche Backlinks ein gut positionierter Wettbewerber besitzt und versuchen Sie, die gleichen Links ebenfalls aufzubauen.

Ein gutes Tool dafür: http://www.openlinkprofiler.org/

Linkprofil Herrenknecht

Beispiel: Linkprofil Herrenknecht.com

Die gute Position eines Wettbewerbers kann aber auch viele andere Ursachen haben: bessere SEO Optimierung der Website, ältere Domain, längere und bessere Texte etc.

Jobportale

Wenn Sie Ihre offenen Stellen propagieren möchten, bieten sich neben den kommerziellen Diensten auch kostenfreie Portale an, die häufig neben Ihrer Jobbeschreibung auch einen Backlink auf die Website Ihres Unternehmens zulassen. Die Auswirkungen auf das Ranking bei den Suchmaschinenergebnissen sind  jedoch eher gering, da Google erkennt, dass es keine Hürde zu überwinden gibt, um diesen Link zu erhalten.

Wesentlicher besser sind redaktionell gepflegte Jobbörsen bei Hochschulen. Gibt es Fachbereiche, die Ihre Stellenanzeige veröffentlichen können? Ein Link aus einem Hochschulumfeld wird von Google äußerst positiv bewertet.

Sponsorship

Viele Unternehmen treten als Sponsor, insbesondere von lokalen Sportvereinen oder sozialen Einrichtungen in Erscheinung. Auch hier kann sich der Sponsor natürlich auf der Website nennen lassen. Wenn Sie es etwas größer mögen: Finden Sie eine thematisch passende Konferenz und werden Sie dort Sponsor. Fragen Sie, ob die Webseiten nach der Konferenz erhalten bleiben.

Mitgliedschaften

Wo sind Sie Mitglied? Zum Beispiel in einer Partei, einem Golfclub oder einem Alumni-Verein oder Wirtschaftsverband. Pflegt die Organisation eine Website? Werden dort die Mitglieder mit Link vorgestellt? Dann ist das Ihre Chance auf einen guten Backlink.

Zulieferer & Partner

Normalerweise haben Sie immer den Kunden im Fokus. Aber drehen Sie den Spieß einmal um: Wo sind Sie Kunde? Wer arbeitet für Sie? Üblicherweise z. B. der Steuerberater, ein Fotograf oder Webdesigner. Sicherlich fallen Ihnen noch mehr Dienstleister ein.

Auch Ihre Partner, mit denen Sie gemeinsam Leistungen erbringen oder Produkte erstellen, könnten interessante Website besitzen. Achtung: Ein gegenseitiges Verlinken kann den Backlink schwächen.

Tipp: Tauschen Sie ein Testimonial gegen einen Backlink! Fragen Sie, ob ihr Dienstleister nicht gern ein Lob von Ihnen über seine Arbeit auf seiner Website nutzen möchte.  Im Gegenzug wird Ihr Firmenname verlinkt.

Webkataloge, Stadtportale und Branchenportale

Webkataloge und andere Portale stellen eher eine Pflichtübung dar. Erwarten Sie nicht, dass über diese Websites ordentlich Traffic zu Ihrer Website kommt. Auch die kostenpflichtigen Einträge lohnen sich selten. Für lokal agierende Unternehmen sind Webkataloge und Branchenportale mit Bewertungen jedoch interessant. Suchen Sie sich die relevantesten heraus und tragen Sie sich dort ein.

Überprüfen können Sie Ihre derzeitigen Einträge zum Beispiel mit diesem Dienst: https://uberall.com/de/check?ubcountry=DE (Kontrollieren Sie die Ergebnisse manuell, die Anzeige ist nicht immer korrekt, aber bietet einen Anhaltspunkt)

schweitzer

Beispiel: Lokale Einträge der Jochen Schweitzer Gruppe

Wichtig: Verwenden Sie als Beschreibung für Ihre Einträge ruhig einen einheitlichen Text, der jedoch neu formuliert wurde und nicht eine Kopie eines Textes aus Ihre Website ist. Schreiben Sie Name, Firmierung, Adresse, Telefonnummer, Websiteadresse immer gleich (NAP-Consistency). Google kann daran erkennen, dass diese Einträge zu Ihrem Unternehmen gehören.

Sind Sie Arbeitgeber in einer kleinen Gemeinde? Werden Unternehmen auf der Website Ihres Ortes vorgestellt? Dann ist das ein lohnenswerter Eintrag.

Sie haben Interesse an einem Eintrag bei Wikipedia? Das ist für KMU nahezu unmöglich. Lesen Sie dazu meinen Artikel über Wikipedia.

Presseportale

Vor vielen Jahren galten Presseportale als Geheimtipp, um Links zu erhalten. Das ist natürlich lange vorbei. Aber: Wenn Sie wirklich nur sehr wenige Möglichkeiten besitzen im Internet über Ihr Angebot zu publizieren, ist die Veröffentlichung eines Pressetexts auf einem relevanten Portal besser als nichts.

Kopieren Sie keinesfalls Ihren Blogbeitrag einfach in ein Presseportal, dafür gibt es keine Punkte. Sie müssen einen neuen Text erstellen. Und in diesem Fall gilt eben nicht: „Viel hilft viel“. Suchen Sie sich ein gut gepflegtes Portal, dessen Ergebnisse auch wirklich bei Google sichtbar sind.

Mitarbeiter

Die eigenen Mitarbeiter werden häufig vergessen! Fragen Sie einfach mal, wer privat eine Website betreibt und ob Ihr Unternehmen von dieser nicht einen Link erhalten kann. Starten Sie einen kleinen Wettbewerb in Ihrer Firma und vergeben Sie für gute Links Incentives.

Ein gut platzierter Link reicht dabei. Ein Link in der Sidebar oder im Footer, der plötzlich hundertfach auf jeder Unterseite auftaucht, könnte eher schaden.

Content-Marketing

Der letzte Punkt in meiner Liste schließt wieder den Kreis zu den Inhalten. Natürlich ist Content-Marketing auch in Ihrer Branche möglich, aber aufwendig. Die einfache Theorie dahinter: Guter Content erzeugt von allein Traffic und Backlinks. Wie kann das aussehen?

Führen Sie ein Interview mit einem Meinungsführer oder interessantem Kunden und veröffentlichen Sie dieses in Ihrem Blog. Der Interviewte wird vermutlich schon aus Stolz darüber zu Ihrer Website verlinken.

Erstellen Sie eine Infografik, die einen komplexe Sachverhalt oder ein Thema veranschaulicht darstellt. Gute Infografiken sind beliebt, werden geteilt und verlinkt.

Schreiben Sie ein langes FAQ mit allen Fragen und Antworten zu einem Thema, das insbesondere Einsteigern helfen kann.

Ein wichtiger Hinweis

Starten Sie nicht mit Linkbuilding, sondern mit Ihren Inhalten! Bei jeder B2B-Website sollte der Inhalt im Vordergrund stehen: Ist dieser gut strukturiert, verständlich und ausführlich geschrieben? Verfolgen Sie über Google Analytics, ob Ihre Texte auch gelesen werden? Baut Ihre Website Vertrauen auf? Haben Sie die Websites der stärksten Wettbewerber analysiert? Verwenden Sie die richtigen Begriffe, die auch Nutzer bei ihrer Suche verwenden? Usw.

Online-Marketing erfordert ein strategisches Herangehen. Wenn Sie dabei Unterstützung benötigen, rufen Sie mich doch einfach mal an.

Ich hoffe, dass in diesem Artikel ein paar Anregungen für Sie dabei waren. Bitte bedenken Sie, dass die positiven Auswirkungen auf Ihre Platzierung in den Suchmaschinen unter Umständen viel Zeit benötigen. Bleiben Sie dran!

Ich freue mich auf Ihr Feedback und unterstütze Sie bei Ihrem Projekt gern.